Als die Welt versuchte, die durch den Zweiten Weltkrieg ausgelösten Ängste in einem zutiefst angespannten politischen Klima zu überwinden, begannen Künstler*innen auf allen Kontinenten, ihre Anliegen durch eine neue Kunstform zum Ausdruck zu bringen, die persönliche Befreiung und Politik miteinander verband. Paradoxerweise wurde der Umfang dieser Freiheit auf die weiße, männliche und westliche Perspektive beschränkt. Der vergessene Teil der Geschichte der gestischen Abstraktion ist kaleidoskopisch, aber weitreichend, sowohl in seiner geografischen Ausdehnung als auch in seiner Definition. Er ist auch und vor allem: weiblich.

Das Buch stellt über achtzig Künstlerinnen vor, darunter die Amerikanerinnen Lee Krasner (1908-1984) und Helen Frankenthaler (1928-2011), aber auch weniger bekannte Persönlichkeiten wie die deutsche Künstlerin Marie-Louise von Rogister (1899-1991) und die südkoreanische Künstlerin Wook-kyung Choi (1940-1985).